Spielbericht - Perdition's Mouth: Abyssal Rift

Autoren | Wolfgang Büchner und Thomas Mathoi

Kurzüberblick

Was ist Perdition’s Mouth: Abyssal Rift?

Perdition’s Mouth: Abyssal Rift des finnischen Entwicklers Dragon Dawn Productions ist ein kooperativer Dungeon-Crawler der besonderen Art. Dabei sticht das ausgefallene Spielprinzip hervor, das gänzlich ohne Dungeon-Master und Würfel auszukommt.

Das Ziel des Spiels ist es, in Form einer Kampagne, Ebene für Ebene in tiefere und gefährlichere Dungeons vorzudringen, um das absolut Böse in Form eines schrecklichen Dämons aufzuhalten. Hinab in den Schlund stellen sich den Helden fanatische Kultisten, welche den unheilvollen Dämonen zu beschwören versuchen, sowie gefährliche Insektoiden in den Weg. Dabei gibt es Schätze zu entdecken und Geheimnisse zu lüften.

Überleben die Helden eine einzelne Mission der Kampagne, können die Spieler, in der Zeit zwischen den Szenarien, die erbeuteten Schätze verkaufen um Wunden zu heilen, andere Schätze kaufen oder diese unter den überlebenden Helden sinnvoll verteilen. Gestärkt können sie anschließend in die nächste Ebene hinabsteigen.

Inhalt des Spiels

Die Box mit allen Erweiterungen, wiegt ganze 6 kg, also ein ganz schöner Brocken an Spiel-Material! Unter anderem sind 43 Miniaturen (6 Helden und 37 Gegner) darin enthalten, welche für stimmige Spielabende von Wolfgang bemalt wurden.

Um den ganzen noch das gewisse etwas zu verpassen, wurden von Wolfgang zusätzlich noch Tokens, Schatzkisten, Kartenhalter usw. mit dem 3D-Drucker gedruckt und dem Spiel hinzugefügt.

Regelüberblick

Wie bereits oben beschrieben, ist das Spielprinzip in „Perdition’s Mouth: Abyssal Rift“ sehr speziell. Eine gesamte Zusammenfassung der Regeln würde den Rahmen dieses Spielberichtes sprengen. Dennoch möchten wir euch einen kleinen Überblick über gewisse Abläufe verschaffen.

Zufallselemente, Stärken der Gegner, Boni für Helden werden über so genannte Reaktionskarten geregelt. Diese stehen in bestimmten Situationen dem Helden und auch den Monstern zur Verfügung.

Jeder Held bekommt ein individuelles Deck an Heldenkarten, von dem er seine Spielhand bedienen und damit Aktionen durchführen, Aktionen verstärken oder andere Helden unterstützten kann. Interessant ist, falls der Held eine Verwundung erleiden sollte, dass die Wundenkarten in das Heldendeck hinzugefügt werden. Diese sind im Prinzip negative Heldenkarten welche die Hand des Spielers verschlechtern können und erst durch Heiltränke (welche sehr selten sind) oder zwischen den Szenarien, gegen Bezahlung von Gold, aus dem jeweiligen Stapel wieder entfernt werden können. Geschieht dies nicht, nimmt man diese Verwundung immer wieder in die nächsten Abenteuer mit und somit die Wahrscheinlichkeit eines frühen Ablebens in Kauf (2 ungünstige Wundenkarten auf der Hand können schon zum endgültigen Tod des Helden führen!!).

Die Aktionen der Helden werden über den sogenannten Entscheidungsstein gesteuert. Dieser Stein wird in Form eines Rades dargestellt, auf dem in einem Raster die möglichen Aktionen der Helden aufgezeichnet sind. Die Spieler können in beliebiger Reihenfolge Aktionspunkte ausgeben um Ihren Marker im Uhrzeigersinn vorwärts auf die gewünschte Aktion zu bewegen, um diese dann mit den restlichen Aktionspunkten auszuführen. Dabei ist das Zusammenwirken der Spieler extrem wichtig, da nicht jede Aktion von allen Spielern gleichzeitig durchgeführt werden kann und somit manchmal eine wichtige Handlung von einem Spieler übersprungen werden muss.

 

Die Aktionen von Monstern werden mit Hilfe des Unheilsteins auf ähnliche Weise gesteuert.

 

Durch diese Dynamik entsteht ein spannendes Spiel, das selbst in den niedrigen Stufen einen sehr knackigen Schwierigkeitsgrad aufweist und die Köpfe ganz schön rauchen lässt.

Wer sich mit den Regeln näher befassen möchte, kann das Handbuch auf der offiziellen Seite frei runterladen:

 

https://perditionsmouth.com/abyssal-rift-rulebook/

Spielbericht | Samstag 08.09.2018

Vorbereitungen und Aufwärmen

Aller Anfang ist schwer. Zu Beginn gingen wir noch mal die Regeln durch, um diejenigen, die das Spiel noch nicht kannten einen Überblick zu verschaffen. Der Umstand, dass dies beinahe eine Stunde dauerte, lässt erkennen, dass das System recht umfangreich ist.

Wir einigten uns darauf das Einstiegslevel zu spielen um sich mit den Grundsätzen des Spiels vertraut zu machen. Dabei wurde uns bereits bei diesem Szenario bewusst, dass dieses Spiel nichts für sanfte Gemüter ist.

Kampagne – Erster Versuch

Nachdem das Einstiegsszenarios erledigt war, und jeder (mehr oder weniger) die Abläufe im Kopf hatte, starteten wir das Spiel neu und begannen mit der eigentlichen Kampagne. Auf den folgenden Seiten könnt ihr nachlesen, wie es uns dabei ergangen ist:

CRAWLING IN - Szenario 1c

Für dieses Karte wählten wir folgende Helden:

-            Bastian der Krieger

-            Olazábal die Zwergin

-            Aisha die Hexe 

-            Niffil der Spion

Wir erfuhren, dass in den Untiefen der Gewölbe, Kultisten ihr Unwesen trieben und einen Dämonen beschwören wollten. Wir versuchten durch einen Geheimgang, den uns die Hexe Aisha zeigte, unbemerkt  in den Dungeon zu gelangen.

Da der Held Bastian nicht auf seinen Schild verzichten konnte, lief das nicht so wie geplant und die Gegner bemerkten uns. Na Wunderbar, das Szenario fängt ja schon gut an!

Nach diesem miserablen Start entschlossen wir auf die Schätze dieser Ebene zu verzichten und so schnell wie möglich den Ausgang zu erreichen, da immer mehr Gegner durch eine Falltür im Boden auftauchten.

Was für ein Glück, dass wir Olazábal die Zwergin dabei hatten! Sie behauptete, sie könnte im richtigen Moment den Tunnel zum Einsturz bringen und somit den Gegnern den Weg hinter uns versperren. Wir konnten einige der Akolythen und Wachen töten, bis wir bemerkten, dass wir uns schneller bewegen sollten, da bereits Beschwörer im Dungeon eintrafen. Nachdem wir noch eine weitere Wache erledigen konnten und ihm einen Heiltrank abnahmen (dieser sollte sich zu späterer Stunde noch als nützlich erweisen), versuchten wir den Gang hinter uns zum Einsturz zu bringen.

Leider ging unser Plan nicht auf! Zwei Beschwörer teleportieren sich zu uns und wir konnten unser Vorhaben nicht mehr verwirklichen. Mit der Angst im Nacken, war unser einziges Ziel so schnell wie möglich zu verschwinden. Wir versuchten durch den Ausgang zu fliehen, doch leider bekam unsere mutige Zwergin zwei Wunden von den Beschwörern verpasst. In der aller letzten Sekunde gelang uns die Flucht ohne weitere Verletzte und wir konnten uns in Sicherheit bringen. Puh! Für das erste Szenario war das schon ganz schön nervenaufreibend.

 

In der sicheren Umgebung verkauften wir einige unserer Startgegenstände, um der Zwergin die Wunden zu heilen. Doch genug gerastet, auf in das nächste Abenteuer!

ANVIL AND HAMMER - Szenario 2b

Für diese Ebene wählten wir folgende Helden:

-            Bastian der Krieger

-            Olazábal die Zwergin

-            Niffil der Spion

-            Neshilim der Priester

Uns schien keine Ruhe vergönnt zu sein, auch der nächste Raum hatte es in sich. Eine scheinbar offene Fläche erstreckte sich vor uns und wir konnten in alle Richtungen Gegner ausmachen. Akolythen, Wachen, Knochenwürmer, Rotikka wohin das Auge blickte.

Nach einer kurzen Besprechung entschieden wir, dass Niffil unser Spion eine Schatztruhe auf dem Weg zum Ausgang knacken sollte, während die anderen von uns die Gegner beschäftigten.

Leichter gesagt als getan!

Wir sichteten einen Akolyten, der sich nahe der Alarm-Glocke befand und knapp davor stand diese auszulösen. Wir mussten nun schnell handeln! Der Plan war, dass der Felssturz erneut hilfreich sein sollte, um den Weg für den Akolythen zu versperren.

Leider konnten wir dieses Ziel wieder nicht erreichen und die Bedrohungsskala wurde erhöht. Dieser verflixte Feigling von Akolyth machte uns damit die Kampagne noch schwerer. Zum Glück war die Stufe noch nicht erreicht, bei der - während der Spawn-Aktion - 3 Gegner auf dem Spielfeld auftauchen.

Gänzlich hoffnungslos war unsere Lage nicht, denn Niffil konnte den Schatz wie geplant bergen und wir den einen oder anderen Wächter beseitigen. Doch nun drängten auch noch ekelhafte Insektoiden von hinten, aus dem Gang von dem wir kamen. Chi’leen, die größten und gefährlichsten der Insektenwesen versuchten sich den Weg zu uns zu bahnen, um uns das Fleisch von den Knochen zu nagen.

Es war Zeit gekommen, die Beine in die Hand zu nehmen. Wir mussten das ganze beschleunigen und wieder einmal so schnell wie möglich zum Ausgang eilen.

Olazábal die Zwergin konnte ihren Höhleneinsturz doch noch sinnvoll verwenden, um die Gegnerschar zu verwirren und somit Zeit zur Flucht zu ermöglichen. Der Mönch Neshilim war zu Beginn des Szenarios zu beherzt in die Gegner gestürmt. Dieses unbedachte Vorgehen brachte ihm schlussendlich eine Verwundung ein. Der Rest von uns konnte ohne weitere Wunden diese Hölle verlassen.

 

 

Mit unseren Helden in Sicherheit notierten wir noch alle Werte und Gegenstände auf den mitgelieferten Bögen, damit wir das nächste Mal einen nahtlosen Einstieg finden.

 

 

FORTSETZUNG FOLGT…

 

 

Bewertung nach den ersten Spielrunden

Fazit von Wolfgang

Das Spiel ist zwar sehr schwer und man muss viel überlegen, aber es macht sehr viel Spaß und die Atmosphäre ist sehr gut. Man fühlt sich ständig unter Druck gesetzt und verfolgt. Auch hat es einige gute Einfälle, wie das Helden und Gegner Rad, welches ich sehr intuitiv finde. Dass es keine Würfel besitzt kommt dem Spiel ebenfalls zugute.

Ich kann es nur jedem empfehlen, der auf Dungeon-Crawler steht.

Fazit von Thomas

Ich bewerte das Spiel mit gemischten Gefühlen. Die Dynamik und das Spielprinzip sind so einzigartig, dass sie das Spiel aktuell zu einem der besten Dungeon-Crawler machen.

Auf der anderen Seite kann der Schwierigkeitsgrad leicht abschreckend sein. Man muss bedenken, dass wir es mit sehr leichten „Einstellungen“ gespielt haben und ständig hatte man das Gefühl aus der Sache nicht heil heraus zu kommen. Vielleicht ist es jedoch genau das, was das Spiel so interessant macht.

 

 

Von mir gibt es eine klare Empfehlung. Die Zielgruppen des Spiels sind Vielspieler und Leute die sich von einem höheren Schwierigkeitsgrad nicht abschrecken lassen.